Der im Oktober 1922 gegründete PolizeiSportVerein Köln ist heute ein Breitensportverein mit 15 Abteilungen und einer immer noch ansehnlichen Mitgliederzahl im vierstelligen Bereich. Doch die Vielfalt der Sportangebote war nicht immer so ausgeprägt wie heute. Nicht nur der Anfang, auch die Kriegsjahre und die Zeit danach, waren auch für den PSV nicht einfach.

Wir laden sie ein, uns an dieser Stelle in einem kurzen Rückblick durch die Geschichte unseres Vereins bis in die heutige Zeit zu folgen.

Der Verein verdankt seine Gründung einem Pokalgewinn durch neun Kölner Polizeibeamte, deren Ziel neben der Fitness für dienstliche Belange auch die sportliche Auseinandersetzung mit anderen Aktiven war. Auf Einladung des PSV Essen nahmen sie 1922 an einem Vergleichswettkampf teil, gewannen einen Pokal und gaben diesem dann im PSV Köln eine Heimat; so die Kurzversion einer Geschichte, die zur Verbindung von Dienst- und Freizeitsport unter dem Dach des neu gegründeten PSV Köln führte.

Schon frühzeitig öffnete sich der Verein für Zivilpersonen und bot der Kölner Bevölkerung die Möglichkeit, die Bürgerorientierung ihrer Polizei ganz praktisch im sportlichen Miteinander zu erfahren. Der Amateurstatus eines Vereins wurde übrigens zu jener Zeit auch davon abhängig gemacht, ob die Mitgliedschaft tatsächlich für „Jedermann“ möglich war. Der PSV war ein reiner Amateurverein, in dem sich die damaligen Interessen der Menschen im sportlichen Bereich ebenso wiederfanden wie der Wunsch, gemeinsam zu gestalten und aktiv zu werden. Die Sportler jener Zeit beherrschten vielfach ein breit gefächertes Repertoire an Disziplinen, so dass es keine Seltenheit war, dass sie zeitgleich als Boxer, Fußballer, Schwimmer und Schützen aktiv und erfolgreich waren. Die Spezialisierung auf bestimmte Sportarten, mit der dann auch eine entsprechende Gliederung des Vereins in unterschiedliche Abteilungen einherging, fand erst nach und nach in der Folgezeit statt und viele Sportler waren auch dann noch in mehreren Abteilungen aktiv.

Im Unterschied zur damaligen Zeit ist heute oft eine sehr frühzeitige Fokussierung auf Leistungsaspekte zu beobachten, ein Umstand, der bei vielen kleineren Vereinen im Laufe der Zeit eine Orientierung auf einzelne oder eine einzige Sportart zur Folge hatte und hat. Dieser Entwicklung hat der PSV Köln widerstanden und seine breit gefächerte Ausrichtung mit hoher Bürgerorientierung beibehalten.

Wie für viele Vereine waren auch für den PSV die Kriegsjahre eine problematische und schwierige Zeit. Sportliche Aktivitäten waren die Ausnahme und Belege für Sportveranstaltungen, die vereinzelt noch stattfanden, wurden in den Kriegsjahren in vielen Fällen zerstört oder blieben nach dem Krieg unauffindbar. So fehlen auch für den PSV Köln Unterlagen zur Entwicklung während der Kriegsjahre und unmittelbar danach.Die Nachkriegszeit war auch für den Verein gekennzeichnet vom Wiederaufbau im Hinblick auf die Sportstätten. Eine Sportanlage an der Mülheimer Brücke war vor dem Krieg für den PSV hergerichtet worden. Im Krieg fast völlig zerstört war es der Willens- und Schaffenskraft der Aktiven des PSV zu verdanken, dass die sie wieder aufgebaut und bis in die 60er Jahre zur Heimat des PSV Köln wurde.

Im Jahr 1965 wurde dann die von der Stadt neu angelegte Bezirkssportanlage in Köln Weidenpesch in die Obhut des PSV gegeben; sie beherbergt bis zum heutigen Tag unsere Fußballer und Leichtathleten, sowie seit 2014 auch die Seniorensportler.

In den 70er und 80er Jahren veranstaltete der PSV Köln große Sport- und Musikschauen in Köln, die auf großes Zuschauerinteresse stießen. Auch an die Flugtage auf dem alten Bundeswehrgelände am Butzweiler Hof denken viele der älteren Mitglieder noch heute gern zurück. Aktivitäten, die in der heutigen Zeit für einen vergleichsweise kleinen Verein kaum noch zu stemmen sind und in der Veranstaltungs- und Medienlandschaft unserer Zeit durch andere Formen der Unterhaltung abgelöst wurden. So beschränkt sich der Verein heute darauf, interessierten Sportlerinnen und Sportlern aller Altersklassen Angebote in den unterschiedlichsten Sportarten zu machen und ein PolizeiSportVerein zum anfassen und mitmachen zu sein. Unsere jüngsten Mitglieder finden sich in der Altersgruppe ab 5 Jahren in der Schwimmabteilung, die ältesten aktiven Mitglieder unter anderem in der Seniorensportabteilung 50+, deren ältestes Mitglied die 80 bereits überschritten hat.

Die breite Fächerung unserer Sportangebote bedingt übrigens, dass man Mitglieder des PSV Köln nicht nur in den Sportanlagen quer durch das Kölner Stadtgebiet sondern inzwischen mit der Modellflugabteilung in Weilerswist, der Luftsportabteilung auf der Dahlemer Binz und für Angelsportbegeisterte im Rhein-Erft-Kreis findet. Je nach den Bedürfnissen der einzelnen Sportarten wurde ein geeigneter Raum für die Aktiven gefunden, die sich trotz getrennter Sportstätten bis heute als große Gemeinschaft empfinden.

Die Luftsportler haben in ihren Anfängen noch die Zeit am Butzweiler Hof miterlebt, bevor der Flugbetrieb dort eingestellt wurde und sie in Richtung Eifel „auswanderten“ und heute von dort den Luftraum erobern.

Die lange Geschichte des PSV Köln hat durchaus ihre Spuren auch außerhalb des Vereins hinterlassen. In zahlreiche Siegerlisten auf Landes- und Bundesebene haben sich Sportler aus unseren Reihen eingetragen, auch Europa- und Weltmeister hat der PSV Köln hervorgebracht. Einige davon in Disziplinen, die heute nicht mehr zu unserem Sportangebot gehören, wie z.B. Radfahren, Boxen, Turnen, Reiten, Schach, Tennis, Tischtennis, Schwerathletik (Gewichtheben und Ringen) oder Synchronschwimmen. So ist die Geschichte des PSV auch ein Beleg dafür, dass wir unsere Orientierung zum Breitensport ernst nehmen und uns bemühen, für möglichst viele Sportbegeisterte ein interessantes, dem Zeitgeist entsprechendes Angebot zur Verfügung zu stellen.

Zu den ältesten noch heute existierenden Abteilungen des Vereins gehören die Fußballer und die Schützen. Die Fußballabteilung wurde übrigens im Jahr 2008 durch die Blindenfußballmannschaft ergänzt. Das als Unisportgruppe gegründete Team suchte einen Stammverein, um auch in der Blindenfußballbundesliga startberechtigt zu sein. Gern war der PSV Köln bereit, die Blindenfußballer in seine Reihen aufzunehmen und unsere Mannschaft, hat sich zwischenzeitlich auf Bundesebene etabliert. Der größte Erfolg in dieser Liga war bislang eine Vizemeisterschaft. Um den Spielerkader stabil und konkurrenzfähig zu halten, ist es immer wieder mal erforderlich, Spielgemeinschaften mit anderen Teams einzugehen, ein Verfahren, dass in der Liga durchaus üblich ist und auch von unserer Mannschaft praktiziert wird.

Die Handballabteilung des PSV vergrößert sich seit mehreren Jahren stetig, ein Umstand, der nicht zuletzt dem Standort der Sporthochschule in Köln zu verdanken sein dürfte. Die acht Mannschaften spielen in unterschiedlichen Ligen im Rheinland, fest entschlossen, möglichst in jedem Jahr den Aufstieg fest im Blick zu halten.Seit  2022 beginnt sich im Verein wieder eine Handballjugend zu gestalten. Unter dem Motto "Handball für Pänz" haben engagierte Trainer und Helfer der Abteilung einen erfolgversprechenden Anlauf unternommen, wieder Kinder und Jugendliche für den Handballsport im PSV zu begeistern.

Die jüngste und zugleich wohl in der Gesamtheit älteste Abteilung des Vereins sind die Seniorensportler. Der demografische Wandel macht auch vor Sportvereinen nicht Halt. Die Abteilung Seniorensport verdankt ihre Existenz dem Engagement ehemaliger Mitglieder der Leichtathletikabteilung, die ihre sportlichen Aktivitäten u.a. auf die Erhaltung der Beweglichkeit und Fitness im Alter ausgerichtet und ihre alten und neuen Trainingsinhalte entsprechend gestaltet haben.

Der PSV Köln verfügt damit heute über 15 Abteilungen mit Sportangeboten von Angeln über Kampfsportarten zur Selbstverteidigung bis hin zum Seniorensport und einem konstanten Mitgliederbestand im vierstelligen Bereich.Menschen aus allen Berufsgruppen und sozialen Schichten in unserer Stadt gehören dem Verein an und viele von Ihnen nehmen auch abteilungsübergreifend am Vereinsleben teil.

Dem Geschäftsführenden Vorstand gehören übrigens traditionell nur Polizeibeamte an, während in den Abteilungsleitungen ein buntes Spiegelbild unserer Gesellschaft zu finden ist.

Aktuell hat der Verein mit PD a.D. Jürgen Haase, EPHK a.D. Walter Prinz und Peter Messner, dem ehemaligen Abteilungsleiter Motorsport, drei  Ehrenvorsitzende, die über viele Jahre die Geschicke des Vereins mitbestimmt und ihn weit über die Kölner Grenzen hinaus bekannt gemacht haben. PHK’in Petra Nentwich, langjährige Geschäftsführerin des PSV Köln, und Reinhard Schüttler, langjähriger Hauptkassenwart der Vereins komplettieren als Ehrenvorstände die Reihe der Geehrten und der Verein ist sehr froh darüber, dass sie alle sich ihr Interesse am Verein bewahrt haben und auch heute noch zur Stelle sind, wenn Rat oder Hilfe gebraucht wird.

Darüber hinaus ist der Verein stolz auf seine Ehrenmitglieder Günther Hauschild, Bernd Malzbender und Hubert Mehlmann.

 

(Stand 2018)

 



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